13 | Fälle

IntroWeiterbildung HochschuleLeitfaden
In den Kapiteln des Lehrbuchs Mediendidaktik sind verschiedene Aspekte des mediengestützten Lernens zur Sprache gekommen und die Schritte der Planung eines Lernangebotes skizziert worden. Nun geht es an die Anwendung! In diesem Abschnitt finden sich dazu eine Reihe von Fallbeispielen. Die Bearbeitung der Videofälle erfordert eine intensivere Beschäftigung mit dem Fall und es warten eine ganze Reihe von interaktiven Übungen auf Sie!
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Viel Erfolg!
Michael Kerres

MediendidaktikHinweise
In den Fallbeispielen zur Weiterbildung geht es um die Analyse der didaktischen Parameter und die Ableitung eines didaktischen Konzeptes.

In den Fallbeispielen zur Hochschule geht es nur um die Gestaltung der Lernorganisation (räumlich, zeitlich, sozial).

In den drei Video-Fällen geht es um mediendidaktische Konzeptes für Studienangebote aus dem Hochschulbereich.

Videofälle

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Fall: Weiterbildung 1

Sie planen ein Online-Kursangebot für berufstätige Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden Schulen zum Thema „Medieneinsatz im Unterricht“. Das Angebot soll im Rahmen der Lehrerfortbildung individuell genutzt werden können. Die Lehrpersonen sollen u.a. verstehen, welche Potenziale Medien im Unterricht haben, welche Kriterien für die Auswahl von Medien zu beachten sind und wie der Medieneinsatz im Unterricht zu planen ist.
Besondere Herausforderungen: Die Lehrpersonen erwarten konkrete Hilfen für ihren Unterricht und sind nicht unbedingt an einer weitergehenden Reflexion und Auseinandersetzung mit Ansätzen der Mediendidaktik interessiert. Sie stehen den digitalen Medien teilweise eher skeptisch entgegen. Sie haben kaum technische Unterstützung an ihrer Schule, die ihnen bei der Umsetzung (gerade anspruchsvoller Szenarien) bieten könnte.

Fall: Weiterbildung 2

Sie planen ein Online-Kursangebot zum Thema Business-Englisch für Sachbearbeiter/innen einer international tätigen Bank. Sie können davon ausgehen, dass die Lernenden bereits über grundlegende oder fortgeschrittene Kenntnisse verfügen, Texte in englischer Sprache zu verstehen und sich mündlich oder schriftlich grundsätzlich ausdrücken zu können. Es geht hier darum, spezielle Begriffe und Redewendungen aus dem Geschäftsleben bzw. der Bankenwelt sicher anwenden zu können, Korrespondenz mit ausländischen Kunden abwickeln zu können und Verträge zu verstehen bzw. aufsetzen zu können.
Besondere Herausforderungen: Das Lernen kann nicht kursartig organisiert werden, sondern das Angebot sollte beiläufig genutzt werden können in Zeiten geringeren Arbeitsanfalls.

Fall: Weiterbildung 3

3 Sie planen eine Maßnahme für Mitarbeitende eines internationalen Automobilunternehmens: Es geht um eine Weiterbildung für Elektriker, die ein (neue) Montageanlagen warten sollen.
Die Zielgruppe verfügt damit über die notwendigen Kenntnisse der Begriffe und Prozesse, die für das Verständnis der Anlage notwendig sind. Es geht hier darum, Feh-ler und Probleme bei dieser speziellen Montageanlage beheben zu können.
Besondere Herausforderungen: Die Anlage ist in Werken an verschiedenen Standorten und Ländern der Welt zu finden.

Fall: Weiterbildung 4

Sie planen eine Fortbildung für Mitarbeitende eines internationalen Luftfahrtunternehmens: Kundenorientiertes Verhalten für Kabinenpersonal.
Besondere Herausforderungen: Die Mitarbeiter/innen sind weltweit verteilt und sprechen nicht alle deutsch. Das reine Wissen über die Erfordernisse von „Kundenorientiertem Verhalten“ ist bekannt, dennoch bleibt die Notwendigkeit, die Mitarbeiter/innen immer wieder auf spezielle und schwierige Situationen im Umgang mit Kunden hinzuweisen. Dies trifft auch auf neue Anforderungen zu, wie z.B. den Umgang mit elektronischen Geräten. Die Abwicklung in einem de-/zentralen Schulungszentrum erscheint als zu aufwändig. Genutzt werden sollen auch Leerlaufzeiten in Flugpausen.

Fall: Weiterbildung 5

Die Fortbildung für Richter/innen und weiteres Personal der Rechtspflege ist staatlich organisiert. Für die Fortbildungseinrichtung eines Landes geht es um die Entwicklung eines Online-Angebotes für eine Teilgruppe der Richter/innen. Bislang finden die Angebote überwiegend im Präsenzformat in einer Akademie als zumeist einzelne (teilweise auch mehrtätige) Tagesveranstaltungen oder thematische Reihen mit mehreren Tagesveranstaltungen statt, in der über aktuelle Entwicklungen in der Rechtssprechung berichtet und diskutiert wird. Dabei greift die Akademie überwiegend auf externe Dozent/innen zurück. Das Programm für die hier anzusprechende Zielgruppe wird in Jahresprogrammen geplant und umfasst ca. 500 Veranstaltungen mit etwa 20 bis 50 Teilnehmenden. Die Akademieleitung beschäftigt dabei auch die Frage, wie die Räumlichkeiten ausgelastet werden sollen. Bei der Planung sollte die besondere fachliche Thematik und auch die Arbeitssituation der Zielgruppe und der Dozierenden besonders berücksichtigt werden.

Fall: Weiterbildung 6

Die Weiterbildung für Ärzte ist in Deutschland verpflichtend. Sie erwerben “Weiterbildungspunkte”, die die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen belegen. Informieren Sie sich über diese Struktur der Weiterbildung bei Ärzten im Internet. Eine Weiterbildungsakademie möchte ihre Aktivitäten verstärkt online gestalten. Zum Anfang soll es um die Weiterbildung für Augenärzte gehen. Die Akademie hat 12 Standorte in Deutschland und organisiert mehr als 100 Veranstaltungen pro Jahr für die Zielgruppe. Überlegen Sie, welche besonderen Herausforderungen in der Fortbildung für Augenärzte bestehen. Wie könnte eine Konzeption für diesen Fall aussehen?

Fall: Weiterbildung 7

Coaching wird in immer mehr Feldern nachgefragt. Eine Gruppe von ca. 6 Coaches, die sich zusammengeschlossen haben, um ihre Dienstleistung zu vermarkten, möchten ihr Angebot online erweitern. Ihr Schwerpunkt ist das Coaching von Führungskräften, Mitarbeiter/innen in Projekleitungen und Moderationen von Arbeitsgruppen im IT-Bereich. Im Durchschnitt führen sie in einem Monat 6 x 5 Tage für Einzelcoachings und 6 x 5 Tage für Gruppencoachings durch. Überlegen Sie, welche Art der Dienstleistung in diesem Umfeld sich als Online-Angebot eignet und wie ein Online-Angebot dazu aufgebaut sein könnte?

Fall: Hochschule 1

1. Fachbereich Elektrotechnik.

Sie planen die Einführung eines mediengestützten Praktikums zu elektronischen Bauteilen. Die Studierenden sollen die Funktionsweise von Bauteilen verstehen und ihren Aufbau in komplexen Schaltungen vornehmen können. Zu betreuen sind pro Semester 60 Studierende, die bislang in 5 Parallelgruppen zu je 12 Personen eingeteilt werden, und von wiss. Mitarbeiter/innen betreut werden.

Fall: Hochschule 2

2. Fachgebiet Sprachen

Sie wollen einen Kurs Business English 1 und 2 für Studierende des Fachgebietes Betriebswirtschaft implementieren, der eine bisherige 2-semestrige Lehrveranstaltung ersetzt. Für den Bereich gibt es einen hauptamtlichen Lektor (Deputat 12 SWS) plus Lehrbeauftrage mit 4 SWS, insgesamt sind pro Semester je 100 Studierende in beiden LV zu betreuen. Bislang werden sie in 4 Gruppen in den beiden Kursen 1 und 2 eingeteilt, dies entspricht einem Deputat von 16 SWS.

Fall: Hochschule 3

3. Fachgebiet Maschinenbau

Der Bereich Robotertechnik verfügt über hochwertige, anfällige Geräte, die nur schwer im Praktikum zugänglich gemacht werden können. Die ständige Betreuung im Labor ist zu aufwändig. Es soll deswegen das Praktikum auf Computerbasis implementiert werden

Fall: Hochschule 4

4. Fachgebiet Medizin

In der klinischen Ausbildung sollen Studierende lernen, Symptome systematisch abzuklären und Diagnosen entscheidungsorientiert zu entwickeln. Die bisherige Ausbildung am Krankenbett ist hierbei nicht hinreichend. Ein multimediales, fallbasiertes System soll die Diagnosefähigkeit von Studierenden eintrainieren. Es sind zu bewältigen ca. 35 Studierende pro Semester, die bislang lediglich im Ausbildungskrankenhaus betreut werden.

Fall: Hochschule 5

5. Fachgebiet Erziehungswissenschaft

Studierende des Lehramts sollen im Rahmen des Grundstudiums die Grundlagen aus den Bereichen Lerntheo-rie und Didaktik kennen lernen. Im Rahmen der Entwicklung eines Kerncurriculums Erziehungswissenschaft soll für alle Studierende ein verbindlicher Kanon festgelegt werden.

Es sind zu bewältigen ca. 350 Studierende pro Semester. Das „Kerncurriculum“ umfasst Inhalte von 4-8 SWS. Es bleibt offen, wie viel davon per Internet vermittelt werden soll, bzw. wie die Angebote zu organisieren/zu betreuen sind. Bislang werden entsprechende 20 LV pro Semester im Umfang von 40 SWS angeboten. Es liegen nur geringe Mittel für Tutor/innen im Umfang von etwa 10 SWS vor.

Fall: Hochschule 6

6. Fachgebiet Mathematik für Naturwissenschaften

Abiturient/innen verfügen oftmals nicht über hinreichende Grundkenntnisse der Mathematik, um ein naturwis-senschaftliches Studium erfolgreich beginnen zu können. Abhilfe schaffen soll ein Propädeutikum / Vorkurs der Mathematik, das die erforderlichen Grundlagen der Analysis und Algebra vermitteln soll. Über alle Fachbereiche sind ca. 250 Studierende pro Semester zu betreuen. Dazu stehen neben den Dozierenden bislang 10 stud. Tutor/innen zur Verfügung, die in Kursen teilweise in den Semesterferien eingesetzt werden

Der Leitfaden des Lehrbuchs Mediendidaktik führt die zentralen Analyse- und Entscheidungsschritte bei der Erstellung einer mediendidaktischen Konzeption zusammen und hilft bei der praktischen Umsetzung. Er enthält Arbeits- uns Auswertungsschemata, die Sie für die gemeinsame Arbeit in Teams verwenden können. Der didaktikcheck kann darüber hinaus bei der weiteren Erarbeitung helfen. Er beruht auf einem Ratgebersystem, das Ihnen Rückmeldungen zu Ihrer didaktischen Konzeption gibt! Michael Kerres
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